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Studie: Augmented Reality im Handel wird für 37 % durch die Krise interessanter

Veröffentlicht am 1.9.2020 Geschrieben von Ines Bahr.

Ohne Maske kann man nicht mehr einkaufen gehen, es gibt lange Schlangen vor den Läden und teilweise sind Umkleidekabinen geschlossen. 

Händler müssen sich überlegen, wie sie Kunden trotz der Krise eine optimale Kundenerfahrung bieten. Das Wachsen des Online-Handels ist ein Trend, den die Krise verstärkt. Jedoch auch in lokalen Läden kommen neue Technologien zum Einsatz, um Kunden ein besseres und sichereres Einkaufserlebnis zu bieten. An dieser Stelle kommt Augmented Reality im Handel ins Spiel. 

Studie- Augmented Reality im Handel wird für 37 % durch die Krise interessanter

Augmented Reality (AR) oder auch erweiterte Realität kann die Art und Weise, wie wir online einkaufen, revolutionieren. Was sind die Vorteile von AR, wer nutzt diese Technologie, in welchen Bereichen des Handels wird AR nachgefragt und wie stehen deutsche Konsumenten Themen der Datensicherheit entgegen? Dies und vieles mehr untersucht eine neue GetApp Studie* (siehe Methodik am Ende des Artikels) mit 1025 Teilnehmern aus Deutschland zur Nutzung von Augmented Reality im Handel. 

Was ist Augmented Reality? 

Auch wenn manche mit dem Begriff Augmented Reality nicht viel anfangen können, ist es doch den meisten von uns schon über den Weg gelaufen. Spiele wie Pokemon GO oder Hundeohren-Filter auf Instagram und Snapchat nutzen die Technologie der erweiterten Realität auf dem Smartphone. 

Unter Augmented Reality versteht man die Echtzeit-Nutzung von virtuellen Informationen in Form von Text, Grafiken, Audio oder anderen Inhalten, die in Objekte der realen Welt integriert werden. AR ist über eine Simulation (beispielsweise Einblendungen oder Überlagerungen) in die Interaktionen einer Person mit der echten Welt eingebunden. 

Was das im Klartext heißt: Die reale Welt wird um zusätzliche Grafiken und Informationen bereichert. 

Der Bildschirm des Smartphones wird in der Regel verwendet, um die Überlappung von grafischen Elementen in der realen Welt zu visualisieren (wie z.B. die oben erwähnten Filter für soziale Netzwerke), aber es können auch andere Geräte, wie z.B. spezielle Brillen, verwendet werden.

AR hat eine Vielzahl von Verwendungszwecken, wobei die bekanntesten in der Unterhaltung, Bildung und als Führer für Museumsbesuche und zum Befolgen von Wegbeschreibungen auf der Straße liegen. AR wird auch von Unternehmen genutzt, um die Kundenerfahrung im Handel zu verbessern.

Augmented Reality im Handel 

AR im Online-Handel

Kunden können mithilfe von AR direkt sehen, wie Möbel in ihrem Wohnzimmer aussehen, wie ihnen eine bestimmte Brille oder eine Lippenstift-Farbe steht und verschiedene Kleidungsstücke virtuell anprobieren.

Beispiele von Augmented Reality im Handel

Der effektive Einsatz von AR in Online-Shops kommt sowohl den Kunden als auch der Vertriebsorganisation zugute. Kunden und Vertriebsmitarbeiter profitieren von reduzierten Reibungsverlusten im Bestellprozess, erhöhter Kundenzufriedenheit und verbesserter Fähigkeit zur Selbstbedienung. Unternehmen profitieren von einem besseren Kundenerlebnis, verbesserter Effizienz im Verkaufszyklus, in der Auftragsabwicklung und im Kundenservice sowie von weniger Rücksendungen.

AR im stationären Handel

AR kann auch im stationären Handel verwendet werden. Im Gegensatz zum Online-Handel, wird AR im Ladengeschäft häufig dazu verwendet, zusätzliche Informationen zu Produkten visuell darzustellen, um die Kaufentscheidung zu erleichtern. So können beispielsweise Angaben zu Nährstoffen und Inhaltsstoffen bei Lebensmitteln eingeblendet werden oder technische Informationen zu einem Fernseher. 

Die COVID-19-Krise fördert jedoch auch sogenannte AR-Spiegel (AR Mirror). Mithilfe dieser Spiegel können Kunden im Laden die passende Kleidung oder Kosmetika finden, ohne sie vorher an- bzw. ausprobieren zu müssen. Wie das aussehen kann, siehst du in dem folgenden Video.

Großes Interesse an Augmented Reality im Online-Handel

Obwohl Augmented Reality in Videospielen und Unterhaltungsanwendungen bekannt ist, wird es beim Online-Shopping noch wenig genutzt. Nur 19 % der Befragten haben die Technologie für ihre Online-Einkäufe genutzt.

Nutzung von Augmented Reality im Handel online

Auch wenn die Nutzung derzeit nicht sehr hoch liegt, zeigt sich doch ein klarer Trend auf. 52 % der Teilnehmer geben an, dass sie an AR interessiert sind. 

Die verbleibenden 29 %, die kein Interesse an AR haben, ziehen es vor, die Produkte vor dem Kauf zu sehen und auszuprobieren, wollen keine zusätzlichen Anwendungen auf ihren Geräten installieren oder sind besorgt um den Datenschutz.

Wer nutzt AR zum Online-Shoppen und für was?

Wir schauten uns die AR-Nutzer an, um mehr über sie zu erfahren: 

  • Männer nutzen AR öfter als Frauen. So haben bereits 24 % der Männer Erfahrungen mit AR im Handel gesammelt, während es 14 % bei den Frauen sind. 
  • Die Nutzung von AR nimmt mit dem Alter ab. So liegt die Nutzung bei 18-25-Jährigen bei 32 %, in der Altersgruppe 36-45 dagegen bei 18 %.
  • Beim Einkommen und der Nutzung von AR ist keine Korrespondenz zu erkennen. 
Bedarf an Produkten für Augmented Reality im Handel

Chancen für den Online-Handel Kunden zu gewinnen

Augmented Reality schafft, was den meisten Kunden beim Online-Shoppen fehlt. Die Produkte werden realer, man kann sie von zu Hause “anprobieren” und eine bessere Kaufentscheidung fällen. 

Es tut sich eine echte Chance für den Online-Handel auf, Kunden des stationären Handels zu gewinnen. So geben 68 % der AR-Nutzer sowie AR-Interessenten an, etwas bzw. deutlich weniger in Geschäften einzukaufen, nachdem sie die erweiterte Realität zum Online-Shoppen benutzt haben bzw. planen dies zu tun.

Studie- Augmented Reality im Handel online vs. offline

Vor allem in Zeiten von COVID-19, wenn Kunden nicht in Geschäfte gehen können oder nicht wollen, gilt es die Produkte nach Hause zu holen. 

Wir fragten die Nutzer nach den Gründen und Vorteilen für die Nutzung von AR fürs Online-Shopping: 

1. Erleichterte Kaufentscheidung: 49 % der Kunden können sich das Produkt besser und/oder am richtigen Ort vorstellen (z. B. Make-up an sich selbst oder Möbel in der Wohnung).

2. Größere Produktauswahl: 42 % nutzen AR, da Produkte nicht auf die im Ladengeschäft verfügbaren beschränkt sind.  

3. Effizienterer Kauf: Der Kauf geht für 40 % schneller. 

4. Spaß an Technologie: 40 % verwenden gerne neue Technologien in ihren täglichen Aktivitäten.

5. Reduziertes Risiko: Durch die minimale Interaktion mit Menschen fühlen sich 35 % in der aktuellen Pandemie sicherer. 

Ungesättigter Bedarf an AR im stationären Handel

Im stationären Handel haben lediglich 13 % der Konsumenten AR schonmal verwendet. Jedoch herrscht auch hier großes Interesse. So geben 52 % an, an der Technologie im Ladengeschäft interessiert zu sein. 

Als Hauptgründe für die Nutzung wurde angegeben, dass das Shopping-Erlebnis durch die Technologie unterhaltsamer wird und der Kauf schneller geht. Die meisten Kunden kauften Kleidung mithilfe von AR.

Im stationären Handel ist der Bedarf an AR ungesättigt. Das Interesse ist hoch, jedoch gibt es nur sehr wenige Geschäfte, die AR-Apps oder AR-Spiegel anbieten. So geben viele unserer Umfrageteilnehmer an: “Das habe ich noch nie gesehen” und “ich hatte noch nie die Möglichkeit”. 

Steigendes Bedürfnis an AR durch die Krise 

Die COVID-19-Krise verändert unsere Einkaufsgewohnheiten langfristig – vom kontaktlosen Bezahlen bis zum kontaktlosen Shoppen. 

37 % geben an, dass sich ihre Wahrnehmung und Bereitschaft AR zu nutzen durch die Pandemie verändert haben. Sie neigen jetzt stärker dazu, AR zu nutzen. 

Spanier, die deutlich schlimmer unter der Krise gelitten haben, neigen jetzt noch deutlicher zur Nutzung von AR. So zeigen 65 % aufgrund von COVID-19 nun mehr Interesse an der Technologie. Auch wird in Spanien als Hauptgrund für die AR-Nutzung angegeben, um durch minimale Interaktion mit Menschen mehr Sicherheit in der aktuellen Pandemie zu erreichen.

Datensicherheitsbedenken schrecken Kunden ab

Der Schlüssel zum Erfolg der AR-Apps ist das Sicherstellen der Datensicherheit. Laut unserer Umfrage sind 38 % der Konsumenten besorgt oder sehr besorgt um Datenschutz und Sicherheit, bei der Installation der entsprechenden Apps. Ebenfalls der Aufwand eine App herunterzuladen, schreckt einige Konsumenten ab. 

Augmented Reality im Handel und Datensicherheit

Wenn Händler vor Datensicherheitsbedenken der Kunden oder dem hohen Aufwand einer App-Entwicklung abgeschreckt sind, können sie AR im Web anbieten. AR-Technologie ist auch online verfügbar, wodurch kleine und mittlere Online-Shops die Möglichkeit haben, ihren Kunden Augmented Reality bereitzustellen.

Händler müssen bei der App sowie Web-AR berücksichtigen, dass es notwendig ist, die Produkte zuvor im 3D-Format zu erstellen, um sie in die AR-Erfahrung integrieren zu können. Danach kannst du die 3D-Formate in eine Plattform deiner Wahl integrieren

Die Qualität des Einkaufserlebnisses ist entscheidend für den Erfolg von AR 

Die erweiterte Realität ist vielversprechend, aber wenn es nicht gelingt, die Qualität des Benutzererlebnisses zu verbessern, erhöht sich das Risiko des Abbruchs der Anwendung. Händler müssen sich darauf konzentrieren, qualitativ hochwertige Erfahrungen zu liefern, die einen echten Nutzen bieten.

Was heißt das für Händler?

  • Füge möglichst alle deine Produkte der AR-Anwendung hinzu.
  • Teste die Qualität der Anwendung über verschiedene Endgeräte und Browser hinweg.
  • Stelle die Datensicherheit deiner Kunden sicher und kommuniziere Maßnahmen zur Datensicherung.
  • Mache auf Augmented Reality aufmerksam und ermutige deine Kunden dazu, die Technologie auszuprobieren.
  • Frage Nutzer anschließend nach ihrer Meinung und nutze das Feedback zur Verbesserung.

Auch wenn momentan nicht viele Konsumenten mithilfe von AR einkaufen, zeigt sich doch ein Trend auf. Besonders in Zeiten der Pandemie wächst das Interesse und die Bereitschaft neue Technologien zu nutzen. 

Natürlich ist die Implementation von Augmented Reality mit einem initialen Aufwand verbunden. Diesen gilt es mit einer steigenden Kundenzahl, mehr Käufen und erhöhten Einnahmen wieder einzubringen. Eine Studie von invespCRO stellte fest, dass 40 % der AR-Nutzer, einen höheren Preis für ein Produkt ausgeben würden, welches sie zuvor in Augmented Reality betrachten konnten.

Willst du mehr erfahren? Dann wirf einen Blick auf unser AR Software Verzeichnis, um weitere Produkte zu entdecken.

*Methodik der Umfrage:

Um die Daten für diesen Report zu sammeln, haben wir im August 2020 eine Online-Umfrage durchgeführt. Die Antworten stammen von 1025 Teilnehmern. Qualifizierte Teilnehmer sind in Deutschland ansässig, über 18 Jahre alt und erfüllen eines der folgenden Kriterien: In Vollzeit angestellt, in Teilzeit angestellt, Freiberuflich tätig, Vollzeitstudium, im Ruhestand oder ich habe während der Krise meinen Job verloren. 53 % der Teilnehmer sind männlich und 47 % weiblich. Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen Gehalts- und Altersklassen. 


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Über den Autor oder die Autorin

Ines Bahr ist Senior Content-Analystin mit fast zehn Jahren Erfahrung im Bereich Content-Marketing und Technologietrends auf dem deutschen Markt. ​​Ihre Forschung zeigt Markttrends auf, die es Unternehmen ermöglichen, innovativ zu sein und mit ihrer Konkurrenz Schritt zu halten. Sie ist Expertin darin, kleinen und mittleren Unternehmen dabei zu helfen, die richtige Software für ihre Bedürfnisse zu finden. Auf dem YouTube-Kanal von GetApp stellt sie Tool-Listen vor, die für deutsche Unternehmen wichtig sind. Ihre Schwerpunkte sind Personalwesen, Cybersicherheit und Digitalisierungsstrategien. Ihre Digitalisierungstipps basieren auf mehr als 30 Studien, die sie für den deutschen und andere Märkte auf der ganzen Welt durchgeführt hat. Ihre Softwareempfehlungen basieren auf der Analyse von Nutzerbewertungen auf GetApp (insgesamt mehr als 2 Millionen) und folgen einer präzisen Auswahlmethodik. Ines Forschungsarbeiten wurden in mehreren renommierten Publikationen veröffentlicht, darunter Spiegel, Heise, t3n, FAZ, Business Insider, Tagesspiegel, Focus, und Handelsblatt. Darüber hinaus hat sie als Speakerin an Veranstaltungen teilgenommen, Podcasts produziert und mehrere Interviews gegeben, beispielsweise für die Digital Bash-Veranstaltung und den Zielgruppengerecht-Podcast.

Ines Bahr ist Senior Content-Analystin mit fast zehn Jahren Erfahrung im Bereich Content-Marketing und Technologietrends auf dem deutschen Markt. ​​Ihre Forschung zeigt Markttrends auf, die es Unternehmen ermöglichen, innovativ zu sein und mit ihrer Konkurrenz Schritt zu halten. Sie ist Expertin darin, kleinen und mittleren Unternehmen dabei zu helfen, die richtige Software für ihre Bedürfnisse zu finden. Auf dem YouTube-Kanal von GetApp stellt sie Tool-Listen vor, die für deutsche Unternehmen wichtig sind. Ihre Schwerpunkte sind Personalwesen, Cybersicherheit und Digitalisierungsstrategien. Ihre Digitalisierungstipps basieren auf mehr als 30 Studien, die sie für den deutschen und andere Märkte auf der ganzen Welt durchgeführt hat. Ihre Softwareempfehlungen basieren auf der Analyse von Nutzerbewertungen auf GetApp (insgesamt mehr als 2 Millionen) und folgen einer präzisen Auswahlmethodik. Ines Forschungsarbeiten wurden in mehreren renommierten Publikationen veröffentlicht, darunter Spiegel, Heise, t3n, FAZ, Business Insider, Tagesspiegel, Focus, und Handelsblatt. Darüber hinaus hat sie als Speakerin an Veranstaltungen teilgenommen, Podcasts produziert und mehrere Interviews gegeben, beispielsweise für die Digital Bash-Veranstaltung und den Zielgruppengerecht-Podcast.