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Low-Code vs No-Code: Anwendungsentwicklung mit dem Fokus auf Funktionalität

Veröffentlicht am 17.11.2020 Geschrieben von Ines Bahr und Quirine Storm van Leeuwen.

Gartner prognostiziert, dass Low-Code-Anwendungsentwicklungssoftware bis 2024 mehr als 65 % der Anwendungsentwicklungsaktivitäten ausmachen wird. Doch was genau ist Low-Code und was ist der Unterschied zwischen Low-Code vs No-Code?

Mit der grafischen Oberfläche einer No-Code-Plattform können Entwickler*innen einfache Anwendungen erstellen und dabei die Kosten auf ein Minimum reduzieren. In diesem Artikel soll es darum gehen, worum es sich bei Low-Code handelt und wo der Unterschied zu Low-Code vs No-Code liegt.

Low-Code vs No-Code

Was ist Low-Code?

Low-Code-Entwicklungsplattformen (LCAP) automatisieren den Entwicklungsprozess. Die Entwickler*innen können sich so auf den Kern der Sache konzentrieren: auf die Funktionen. Die Programmierung erfolgt über eine grafische Benutzeroberfläche und nicht durch die Eingabe von Code, auch wenn Letzteres weiterhin möglich ist.

Gartner definiert LCAP folgendermaßen:

„Eine Enterprise Low-Code Application Platform (LCAP) ermöglicht eine schnelle Anwendungsentwicklung und -bereitstellung mittels Low-Code- und No-Code-Techniken wie dem deklarativen, modellgesteuerten Anwendungsdesign und einer vereinfachten One-Click-Bereitstellung von Anwendungen.“

Low-Code-Plattformen erzeugen Metadaten (Datensätze, die Informationen über andere Daten beschreiben und bereitstellen), von denen die zugrunde liegende Serverinfrastruktur zur Laufzeit bezogen wird. Viele Low-Code-Plattformen ermöglichen außerdem prozedurale Programmerweiterungen.

LCAPs umfassen und unterstützen:

  • Benutzeroberflächen über responsive Webanwendungen und mobile Apps
  • Eine integrierte Datenbank
  • Mapping und Orchestrierung von Geschäftsprozessen und -entscheidungen (oder Regeln)
  • Bereitstellung von Anwendungen mit einem Klick

Low-Code vs No-Code

Low-Code und No-Code, sind eng verwandt, aber es gibt einige fundamentale Unterschiede.

Bei Low-Code liegt der Fokus auf dem Vereinfachen der Anwendungsentwicklung. Unternehmen können mit Low-Code-Plattformen das Building, Testen, Monitoring, Integration und Bereitstellung automatisieren (DevOps). Die Entwickler*innen haben zwar noch die Möglichkeit der manuellen Programmierung, aber die Anwendung wird mittels einer grafischen Oberfläche erstellt. So ist eine schnelle Fertigstellung möglich.

Mit einer LCAP können auch komplexe Anwendungen erstellt werden, was mit einer No-Code-Plattform nicht möglich ist.

No-Code-Plattformen dienen dem Erstellen einfacher Anwendungen mit begrenzter Funktionalität. Entwickler*innen erstellen die App mithilfe von Bausteinen, hinter denen der Code verborgen ist. Daher werden No-Code-Plattformen auch von Nicht-Entwickler*innen eingesetzt.

Vorteile von Low-Code

Low-Code-Entwicklungsplattformen bieten unter anderem die folgenden Vorteile:

Automatisierung des DevOps-Prozesses

Der Zeitaufwand für die Entwicklung und Bereitstellung ist niedriger als bei der herkömmlichen Computerprogrammierung. Besonders für Unternehmen mit einem Mangel an IT-Entwickler*innen kann das besonders hilfreich sein.

Niedrige Einstiegshürde für die Entwicklung

Kleinere Unternehmen (mit geringeren Entwicklungsressourcen als mittlere und große Unternehmen) können mit Low-Code-Plattformen ihren eigenen Bedürfnissen entsprechende Anwendungen entwickeln. Für Unternehmen ohne großes Entwicklungsteam war das nicht immer möglich.

Nutzer*innen können eigene Plattformen entwickeln

Durch die niedrigeren Einstiegshürden können auch teils auch Personen ohne professionelle Entwicklungserfahrung Plattformen zur eigenen Verwendung entwickeln. So können sie die Anwendung genau auf ihre Bedürfnisse zuschneiden und ein besseres Benutzererlebnis schaffen. Low-Code- oder No-Code-Anwendungen sind in die Business-Software integriert und damit für die IT-Abteilung besser handhabbar.

Unternehmen übernehmen die volle Verantwortung für ihre Anwendungen

Selbstentwickelte Anwendungen sind Eigentum der Unternehmen, die sie entwickeln.

Mehr Agilität

Low-Code-Plattformen können dank der grafischen Benutzeroberfläche sowohl von IT-Abteilungen als auch von Nicht-IT-Fachkräften realisiert werden. Anders als bei der herkömmlichen Computerprogrammierung werden also keine Entwickler*innen mehr benötigt, um kleine Anwendungsanpassungen vorzunehmen, was die Agilität des Unternehmens erhöht.

Die IT-Abteilung behält eine gewisse Kontrolle

Auf der Grundlage rollenbasierter Zugriffe hat die IT-Abteilung einen zentralen Überblick über die Nutzer*innen mit Rechten für Business-Anwendungen. Berechtigungen können ganz unkompliziert durch das Zuweisen oder Entziehen von Rollen geändert werden.

Die 3 Arten von Low-Code-Plattformen

Nischenplattformen konzentrieren sich häufig auf spezifische Anforderungen oder Geschäftsprozess. Dazu gehören beispielsweise Plattformen für das Customer Relations Management (CRM) oder Business Process Management (BPM). Häufig müssen diese Anwendungen in die bestehende Softwarearchitektur des Unternehmens integriert werden.

Das Gegenstück hierzu sind Plattformen, die für die Entwicklung aller Anwendungstypen geeignet sind. Für diese Plattformen sind häufig APIs verfügbar, sodass die Anwendungen leichter in die bestehende Software im Unternehmen integriert werden können.

Zuletzt gibt es auch Plattformen, die sich auf Softwareanwendungen für einen bestimmten Anbieter konzentrieren. Beispiele sind Microsoft mit Microsoft PowerApps, Google mit Google App Maker und Oracle mit Oracle Application Express (APEX).

Wie wählt man die richtige Low-Code-Plattform?

Für die Auswahl der richtigen Low-Code-Plattform gilt es, ein paar grundlegende Fragen zu beantworten. Zuallererst: Warum suchst du eine Low-Code-Plattform? Welche Probleme erwartest du zu lösen?

Anschließend kannst du deine Anforderungen näher analysieren:

  • Suchst du Low-Code oder No-Code?
  • Benötigst du eine einzelne Anwendung oder möchtest du für alle Geschäftsprozesse eine LCAP nutzen?
  • Benötigst du neue Funktionen oder möchtest du bestehende Funktionen erweitern?
  • Sollen die Anwendungen für Desktop-Computer, Mobilgeräte oder beides geeignet sein?
  • Sollen sich die Anwendungen in der Cloud des Anbieters (öffentlich oder privat), deiner eigenen Cloud oder in deiner lokalen Infrastruktur befinden?

Sobald du eine klare Liste der Anforderungen hast, kannst du Low-Code-Plattformen vergleichen. Dabei kann das Lesen von Nutzerbewertungen sehr hilfreich sein.

Auf GetApp findest du über eine Million Nutzerbewertungen zu Softwareprodukten, einschließlich Low-Code-Entwicklungsplattformen.

Beispiele für Low-Code-Anwendungen

Die Low-Code-Anwendungsentwicklung wurde ursprünglich von IT-Personal innerhalb eines Unternehmens eingesetzt, um beispielsweise maßgeschneiderte Online-Datenbanken zur Optimierung von Geschäftsaktivitäten zu erstellen. Mögliche Anwendungsfälle sind Lead-Management, Projektmanagement, Rechnungsstellung oder Kundendaten. Nutzer*innen können die Datenbank von Grund auf neu erstellen oder Vorlagen nutzen, ohne programmieren zu müssen, was den Prozess stark verkürzt.

Erstellen einer Lead-Management-Datenbank mit einer Teamdesk-Vorlage
Erstellen einer Lead-Management-Datenbank mit einer Teamdesk-Vorlage (Quelle)

Low-Code-Plattformen können mittels APIs Anwendungen aus verschiedenen Abteilungen integrieren, beispielsweise CRM, Enterprise Resource Planning (ERP), Personalwesen (HR), Buchhaltung, Vertrieb und Projektmanagement (PM). Außerdem kann die Software mit dem Unternehmen wachsen und sich weiterentwickeln.

Vorlagen für Business-Anwendungen in der Low-Code-Plattform von Ninox
Vorlagen für Business-Anwendungen in der Low-Code-Plattform von Ninox (Quelle)

Das positive Benutzererlebnis und skalierbare Lizenzmodelle haben dazu geführt, dass Low-Code auch für B2B- und B2C-Anwendungen eingesetzt wird. Low-Code-Entwicklungsplattformen bieten sich beispielsweise für SaaS- und App-Entwickler*innen an, die ihren Nutzer*innen einen integrierten Automatisierungs- und Integrationsservice bieten möchten.

Mit Cyclr können App-Entwickler*innen Integrationslösungen anbieten
Mit Cyclr können App-Entwickler*innen Integrationslösungen anbieten (Quelle)

Im B2B- oder B2C-Bereich entstehen außerdem viele Möglichkeiten, das Kundenerlebnis zu verbessern. Unternehmen könnten beispielsweise eine mobile App entwickeln, mit der Kund*innen Einblick in den Lieferstatus einer Bestellung oder den verfügbaren Bestand erhalten.

Willst du mehr erfahren? Dann wirf einen Blick auf unser  Low-Code Software Verzeichnis, um weitere Produkte zu entdecken.

Dieser Artikel kann auf Produkte, Programme oder Dienstleistungen verweisen, die in deiner Region nicht verfügbar sind oder die durch die Gesetze oder Vorschriften des Landes eingeschränkt sein können. Wir empfehlen, sich direkt an den Softwareanbieter zu wenden, um Informationen über die Produktverfügbarkeit und Rechtskonformität zu erhalten. Gender Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern auf dieser Website die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

Über die Autoren

Ines Bahr ist Senior Content-Analystin mit fast zehn Jahren Erfahrung im Bereich Content-Marketing und Technologietrends auf dem deutschen Markt. ​​Ihre Forschung zeigt Markttrends auf, die es Unternehmen ermöglichen, innovativ zu sein und mit ihrer Konkurrenz Schritt zu halten. Sie ist Expertin darin, kleinen und mittleren Unternehmen dabei zu helfen, die richtige Software für ihre Bedürfnisse zu finden. Auf dem YouTube-Kanal von GetApp stellt sie Tool-Listen vor, die für deutsche Unternehmen wichtig sind. Ihre Schwerpunkte sind Personalwesen, Cybersicherheit und Digitalisierungsstrategien. Ihre Digitalisierungstipps basieren auf mehr als 30 Studien, die sie für den deutschen und andere Märkte auf der ganzen Welt durchgeführt hat. Ihre Softwareempfehlungen basieren auf der Analyse von Nutzerbewertungen auf GetApp (insgesamt mehr als 2 Millionen) und folgen einer präzisen Auswahlmethodik. Ines Forschungsarbeiten wurden in mehreren renommierten Publikationen veröffentlicht, darunter Spiegel, Heise, t3n, FAZ, Business Insider, Tagesspiegel, Focus, und Handelsblatt. Darüber hinaus hat sie als Speakerin an Veranstaltungen teilgenommen, Podcasts produziert und mehrere Interviews gegeben, beispielsweise für die Digital Bash-Veranstaltung und den Zielgruppengerecht-Podcast.

Ines Bahr ist Senior Content-Analystin mit fast zehn Jahren Erfahrung im Bereich Content-Marketing und Technologietrends auf dem deutschen Markt. ​​Ihre Forschung zeigt Markttrends auf, die es Unternehmen ermöglichen, innovativ zu sein und mit ihrer Konkurrenz Schritt zu halten. Sie ist Expertin darin, kleinen und mittleren Unternehmen dabei zu helfen, die richtige Software für ihre Bedürfnisse zu finden. Auf dem YouTube-Kanal von GetApp stellt sie Tool-Listen vor, die für deutsche Unternehmen wichtig sind. Ihre Schwerpunkte sind Personalwesen, Cybersicherheit und Digitalisierungsstrategien. Ihre Digitalisierungstipps basieren auf mehr als 30 Studien, die sie für den deutschen und andere Märkte auf der ganzen Welt durchgeführt hat. Ihre Softwareempfehlungen basieren auf der Analyse von Nutzerbewertungen auf GetApp (insgesamt mehr als 2 Millionen) und folgen einer präzisen Auswahlmethodik. Ines Forschungsarbeiten wurden in mehreren renommierten Publikationen veröffentlicht, darunter Spiegel, Heise, t3n, FAZ, Business Insider, Tagesspiegel, Focus, und Handelsblatt. Darüber hinaus hat sie als Speakerin an Veranstaltungen teilgenommen, Podcasts produziert und mehrere Interviews gegeben, beispielsweise für die Digital Bash-Veranstaltung und den Zielgruppengerecht-Podcast.


Quirine ist Programmmanagerin für das französische und deutsche Content-Team. Sie verwaltet und definiert die Content-Strategie für Inhalte rund um technologische Entwicklungen.

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