Die Gründung eines erfolgreichen digitalen Unternehmens ist eine Herausforderung, die eine sorgfältige Planung und genaue Überlegungen erfordert. Unser Businessplan-Template zeigt auf, worauf dabei zu achten ist.
Planst du, ein digitales Startup ins Leben zu rufen, aber weißt noch nicht, wo du anfangen sollst? Oder leitest du bereits ein erfolgreiches Unternehmen und möchtest das Offline-Geschäft jetzt in den Onlinebereich verlegen? In jedem Fall ist „digital“ nicht nur das Schlagwort der Stunde, sondern auch eine Notwendigkeit.
Eine Onlinepräsenz ist mittlerweile unverzichtbar geworden, ob in Form einer Website, eines Social-Media-Kontos oder einer E-Commerce-App. Doch die Welt des Digitalen ist so riesig wie unübersichtlich und es gilt erst herauszufinden, an welcher Stelle man loslegen sollte. Solltest du erst eine Website erstellen oder eine App entwickeln? Lassen sich Kunden besser per YouTube oder per Twitter erreichen? Immer wieder neue Fragen kommen auf.
In diesem Artikel:
- erklären wir dir die sechs Schritte zum Aufbau eines digitalen Unternehmens,
- stellen dir ein Businessplan-Template für Startups zur Verfügung sowie
- Ressourcen zum Planen deiner digitalen Marketingstrategie und Tipps, was du auf dem Weg ins Digitale vermeiden solltest.
Was ist ein digitales Unternehmen?
Digitale Unternehmen nutzen Technologien für den Verkauf an ihre Kunden und ihren alltäglichen Betrieb. Sie automatisieren damit nicht nur ihre täglichen Geschäftsprozesse, sondern schaffen auch einen Mehrwert in ihren Geschäftsmodellen, dem Kundenerlebnis und ihren internen Möglichkeiten.
Beispiele sind telemedizinische Dienstleistungen, virtuelle Shopping-Erlebnisse im Einzelhandel und die Arbeit in Remote-Teams. Unternehmen wie Amazon, Netflix und Uber können wir also als digitale Unternehmen bezeichnen.
Ein digitales Startup gründen
Die Gründung eines digitalen Unternehmens nimmt weniger Zeit in Anspruch als die eines klassischen Unternehmens und erfordert keine großen Investitionen in physische Ausstattung wie Büroräume oder Inventar. Dank zahlreicher kostenlos verfügbarer SaaS-Tools wird es immer einfacher, ein digitales Startup zu gründen.
Damit dein Unternehmen im Kern digital und agil sein kann, solltest du dein Geschäftsmodell jedoch genau durchdenken und alle Details gut planen. Die nachfolgend genannten Schritte helfen dir dabei.
1. Einen detaillierten Businessplan erstellen mit unserem Businessplan-Template
Ein umfassender Businessplan ist bei jeder Neugründung wichtig. Er sollte darlegen, worum es in deinem Unternehmen geht, wer es leiten wird, was deine Ziele und Visionen sind und wie du diese erreichen wirst.
Nenne Details zu deinen Finanzierungsplänen, Marketingstrategien, Zielgruppen und Alleinstellungsmerkmalen. Erwähne außerdem, welche digitalen Initiativen du implementieren willst, um deine Ziele zu erreichen. Wenn du ein Startup für Lerntechnologien gründen willst, führe beispielsweise aus, mit welchen Technologien (etwa künstlicher Intelligenz) du die digitale Plattform aufbauen und Kurse anbieten willst.
Hier findest du ein kostenloses Businessplan-Template zum Download, in dem du deine Vision, deine Mission und deine Ziele festhalten kannst. Du kannst es gerne mit den Farben und Logos deiner Marke personalisieren und an deine Bedürfnisse anpassen.
Klick hier, um unser Businessplan-Template für Startups herunterzuladen.
2. Eine digitale Strategie für dein neues Unternehmen entwerfen
Deine Strategie legst du in einem Dokument fest, in dem du darlegst, „wie“ und „warum“ du deine Ziele erreichen willst. Dazu gehören eine Brand Story (eine Erzählung darüber, weshalb dein Unternehmen existiert), Käuferpersonas und Customer Journey Maps.
Deine Strategie sollte auch erläutern, wie du Technologien einsetzen willst, um potenzielle Kund*innen zu erreichen und den Betrieb zu verwalten. Richte für einen maximalen Nutzen deine Strategie an deinen Geschäftszielen aus und überprüfe regelmäßig, ob sie die neuesten Markttrends und -prognosen widerspiegelt.
Wichtige Komponenten einer digitalen Business-Strategie
- Digital- bzw. Onlinepräsenz: Auf welchen digitalen Kanälen möchtest du vertreten sein? Mögliche Kanäle sind z. B. eine Website, Social-Media-Plattformen, Onlineanzeigen oder Websites mit Produktprofilen.
- E-Commerce: Möchtest du Produkte oder Dienstleistungen online verkaufen? Wenn ja, über welche Kanäle? Einen Onlineshop, eine App, Social Media-Plattformen oder anderes?
- Digitale Produkte oder Dienstleistungen: Planst du, vollständig digitale Produkte anzubieten, beispielsweise Softwarelösungen, Gaming-Apps oder eine Lernplattform? Erwähne die geplanten Funktionen sowie die anvisierte Zielgruppe.
- Digital Marketing: Wie planst du, deine Produkte online zu vermarkten? Lege die zu nutzenden Kanäle und das Budget fest und prüfe, ob du für das Marketing externe Unterstützung benötigst.
- Digitale Arbeitsabläufe: Bei diesem Punkt geht es um die Automatisierung der internen Prozesse deines Unternehmens. Plane, welche Workflows du automatisieren und welche Tools du dafür verwenden möchtest.
- Digitale Kommunikation: Was ist dein bevorzugter Kommunikationskanal mit Kunden und Lieferanten? Welche Kommunikationstools möchtest du intern verwenden?
- Mobile Nutzbarkeit: Wie wichtig sind mobile Einsatzmöglichkeiten für dein Unternehmen? Planst du die Entwicklung von auf Mobilgeräten nutzbaren Versionen deiner Business-Website oder deiner Produkte (falls relevant)?
3. Mit geeigneten Tools und Technologien eine starke digitale Basis aufbauen
Erfolgreiche digitale Unternehmen investieren in skalierbare und flexible technologische Lösungen, die ihnen helfen, sich an den Wandel der IT-Landschaft anzupassen. Eine leistungsstarke IT-Infrastruktur bildet das Fundament für das langfristige Wachstum deines Unternehmens. Investiere also in die richtigen Tools und Technologien, damit dein Online-Startup Erfolg hat.
Du brauchst vor allem Folgendes:
- Business-Website: Deine Website ist vermutlich der Ort, an dem deine Kund*innen als Erstes landen, wenn sie nach Informationen zu deinem Unternehmen suchen.
- Social-Media-Profile: Ohne Social-Media-Präsenz kommt man heutzutage nicht weit. Deine Kund*innen und Interessent*innen nutzen Plattformen wie Facebook und Instagram, um ihre Erfahrungen mit deiner Marke zu teilen und dich bei Beschwerden, Vorschlägen und anderen Wünschen zu kontaktieren.
- Onlineshop: Wenn du Produkte verkaufst, benötigst du höchstwahrscheinlich einen Onlineshop. Achte darauf, dass dein Onlineshop verschiedene Zahlungsmethoden unterstützt.
- Mobile Nutzbarkeit: Eine responsive, für die mobile Nutzung optimierte Website oder eine App macht es Kund*innen einfacher, mit deinem Unternehmen zu interagieren.
- Digitale Tools für die interne Nutzung: Du benötigst verschiedene Softwaretools, beispielsweise für CRM, Vertrieb, Kommunikation und Marketing-Automatisierung, um Geschäftsabläufe zu automatisieren und mit deinen Angestellten und der Kundschaft zu kommunizieren.
- Neue Technologien: Technologien wie IoT, künstliche Intelligenz, Blockchain und Augmented oder Virtual Reality helfen deinem digitalen Unternehmen, sich von anderen abzuheben und besser auf zukünftige Kundenanforderungen und Markttrends vorbereitet zu sein.
4. Digitale Fachkräfte anstellen, schulen und binden
Es ist nicht einfach, Fachkräfte mit Qualifikationen in Bereichen wie Cloud Computing, maschinelles Lernen, Analytik und Automatisierung zu finden. Einer Untersuchung von Forbes zufolge herrscht zwischen Arbeitgebern ein harter Wettbewerb um Mitarbeiter*innen aus den Bereichen DevOps, Cloud, Automatisierung, Datenmanagement, Cybersicherheit und Customer Experience. Deshalb muss eine deiner höchsten Prioritäten darin bestehen, Personen mit den Fähigkeiten zu rekrutieren, die du für dein Unternehmen brauchst.
Stark nachgefragte Kompetenzen
Aus dem Report „Digital Skills With High Growth in Demand for Accelerated Digital Transformation“ von Gartner (vollständiges Dokument für Gartner-Kunden verfügbar) geht hervor, dass Unicorn-Unternehmen (Startups mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde US-Dollar) vor allem digitale Fertigkeiten in den Bereichen Augmented Reality, Backend-Systeme, Cloud-Betrieb, Computer Vision, Containerisierung, eingebettete Systeme, neuronale Netze, Platform-as-a-Service, TensorFlow und virtuelle Teamarbeit suchen.
Konzentriere dich neben der Einstellung neuer Mitarbeiter*innen auch auf die Schulung und Weiterbildung deines bestehenden Personals, damit es bei digitalen Technologien auf dem Laufenden bleibt. Für Spezialfertigkeiten kannst du freiberufliche Expert*innen engagieren, beispielsweise für die Entwicklung von Apps und Websites. Eventuell lohnt sich auch die Partnerschaft mit Hochschulen und Universitäten, um potenzielle Kandidaten für Praktika, Vollzeitstellen oder einzelne Projekte ausfindig zu machen.
5. Partner und M&A-Ziele für das digitale Wachstum identifizieren
Auch durch die Zusammenarbeit mit auf verschiedene Bereiche spezialisierten Partnern kannst du deine digitalen Stärken ausbauen. Wenn du dein digitales Fundament selbst aufbaust, besteht die Gefahr, dass du Fehler machst oder mehr Zeit bis zur Markteinführung vergeht. Daher lohnt es sich, die Aufgabe an erfahrene Expert*innen auszulagern.
Such nach Anbietern, die digitale Beratungsdienstleistungen anbieten. Sie können dir mit ihrem Know-how und ihrer Erfahrung helfen, deine digitalen Wachstumsinitiativen zu planen.
Wenn dein Unternehmen schon länger besteht und du Finanzmittel übrig hast, sind Fusionen und Übernahmen (mergers and acquisitions, M&A) eine gute Option, um dein digitales Potenzial auszubauen. Identifiziere Unternehmen, die mit ihren digitalen Produkten, ihren Serviceangeboten oder ihrem Personal interessant für eine potenzielle Übernahme sind.
Unternehmen können ihre digitale Transformation durch die Übernahme kleinerer, fortschrittlicherer Technologiefirmen schneller vorantreiben als durch den internen Aufbau der entsprechenden Infrastrukturen. —Gartner, Report Successful ‘Techquisitions’ Can Accelerate Digital Transformation*
*Gesamter Report „Successful ‘Techquisitions’ Can Accelerate Digital Transformation“ für Gartner-Kunden verfügbar.
6. Den Erfolg deines digitalen Modells messen und kontinuierlich innovieren
Die digitale Welt ist unheimlich dynamisch. Wer sich nicht schnell an Veränderungen anpasst, fällt zurück. Lies Technologie-Blogs, besuche Veranstaltungen und Konferenzen und vernetze dich mit Kolleg*innen, um am Puls der Zeit zu bleiben.
Prüfe außerdem regelmäßig, ob dein digitales Geschäftsmodell die Veränderungen in der Branche und im Markt widerspiegelt. Passe deine Strategien und Arbeitsweisen entsprechend an, um von neuen Trends zu profitieren und schnell zu wachsen.
Fallstricke bei der Gründung eines digitalen Startups
Beim Aufbau eines digitalen Unternehmens kann so einiges schiefgehen. Zu den häufigsten Fallstricken gehören die folgenden:
Unklare oder nicht durchdachte Businesspläne und -strategien
Wenn du unsicher bist, was deine digitale Transformationsstrategie erreichen soll, landest du schnell bei unausgegorenen Ideen oder gehst in die falsche Richtung. Formuliere deine Ziele nach der SMART-Formel (spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert) und nenne sie klar und deutlich in deinem Startup-Businessplan.
Nicht digital versierte Geschäftsführer*innen
Der Plan für das digitale Wachstum sollte von der Führungsetage ausgehen. Wenn das Management sich nicht mit den neuesten technologischen Entwicklungen auskennt, werden deine digitalen Transformationspläne wahrscheinlich nicht gedeihen. Hole Führungskräfte ins Team, die sich mit Änderungsmanagement, digitalen Technologien und Business Management auskennen.
Investitionen in die falschen Technologien und Tools
Der Aufbau eines digitalen Unternehmens erfordert die Investition in zahlreiche Softwaretools und -technologien. Wenn du die falschen Tools wählst, verlierst du Zeit und Geld sowie eventuelle Wettbewerbsvorteile. Vergleiche also sorgfältig verschiedene Optionen und lies Nutzerbewertungen, um eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen.
Nichteinhaltung von Datenschutzrichtlinien
In jedem Land gibt es unterschiedliche Gesetze und Vorschriften, die dazu dienen, die persönlichen Daten von Verbraucher*innen zu schützen. Stell sicher, dass du alle für dein Unternehmen und deine Branche relevanten lokalen und globalen Datenschutzbestimmungen einhältst, beispielsweise DSGVO, CCPA, HIPAA und PCI DSS.
Weitere Ressourcen für dein digitales Startup
Damit dein digitales Unternehmen erfolgreich wird, solltest du dich in der Online-Welt gut auskennen. Auf unserem Blog findest du weitere nützliche Informationen zum Thema digitale Transformation:
- Digitale Transformation in Unternehmen – Einschätzungen zu den Auswirkungen der Coronakrise
- Mit einem durchdachten Businessplan für Onlineshops zum Erfolg
- E-Commerce Strategie in der Krise? So verkaufst du deine Produkte online!