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PPS-Systeme Übersicht: Was sind PPS-Systeme

Veröffentlicht am 30.9.2022 Geschrieben von Ines Bahr.

Unter PPS-Systemen versteht man computergestützte Produktionsplanungs- und -steuerungssysteme. Ihre Aufgabe besteht in der operativen Kontrolle der Produktionsprozesse in Industriebetrieben. Wir erklären, über welche Vorteile PPS-Systeme verfügen, in welcher Branche sie benötigt werden und wie man ein PPS-System einführt.

PPS-Systeme Übersicht: Was sind PPS-Systeme

Die Industrie sieht sich seit Jahren zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Die Produktionsabläufe werden komplexer, der Wettbewerbsdruck steigt kontinuierlich. Hinzu kommen neue Fertigungsverfahren, die die Planung und Steuerung der Produktionsprozesse merklich erschweren. 

Auch die Nachfrage der Kunden nach individuellen Produkten steigt. Dennoch findet die Produktionsplanung in vielen Unternehmen noch manuell statt. Ein Fehler, denn um auf lange Sicht wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein, lohnt es sich, frühzeitig auf intelligente Softwarelösungen zurückzugreifen. 

PPS-Systeme unterstützen Industriebetriebe in diesem Zusammenhang dabei, die Produktionsplanung sowohl strategisch als auch operativ zu automatisieren. Indem sie interne Produktionsabläufe analysieren, die Verwaltung der Daten übernehmen und objektive Ergebnisse liefern, helfen sie Verantwortlichen aus den Bereichen Produktion, Einkauf und Vertrieb dabei, bessere Entscheidungen zu treffen und mehr Planungskontrolle zu erlangen. Ein PPS-System ist daher in den meisten Branchen hilfreich – unabhängig davon, ob es sich um einen mittelständischen Betrieb oder einen großen Konzern handelt. Vor allem Industriebetriebe mit mechanischer Fertigung, die über komplexe Produkte, zahlreiche Prozessbeteiligte oder mehrere Produktionsstandorte verfügen, profitieren von einem PPS-System. Typische Branchen, in denen diese Faktoren gegeben sind, sind der Maschinenbau und die Elektroindustrie.  

PPS-Systeme Übersicht: Aufgaben und Funktionen 

PPS-Systeme ermöglichen es, sich schnell einen Überblick über das Betriebsgeschehen zu verschaffen. Sie haben die Aufgabe, Produktionsprozesse in Industriebetrieben zu planen und zu steuern, um optimale Materialbestände, die Einhaltung von Produktionsterminen und kurze Durchlaufzeiten zu gewährleisten. Eine weitere Funktion besteht in der optimalen Nutzung der Ressourcen, um ständige Umplanungen und unvorhergesehene Änderungen zu vermeiden. Abweichungen zum vereinbarten Lieferzeitpunkt sollen dadurch so gering wie möglich gehalten werden. Zusätzlich dienen PPS-Systeme dem Zweck, schneller auf Anforderungen des Marktes reagieren zu können, um angenommene Kundenaufträge flexibel erfüllen zu können. Diese Flexibilität kann durch den Einsatz eines PPS-Systems erreicht werden.

Von der Produktionsprogrammplanung bis hin zur Auftragsüberwachung – Die fünf Kernaufgaben von PPS-Systemen

Eine der zentralen Funktionen eines PPS-Systems besteht darin, permanent zu überprüfen, wie die aktuellen Produktionskapazitäten ausfallen. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn es um die Frage geht, ob aktuell neue Kundenaufträge angenommen werden können. Auch das Produktionsprogramm wird laufend überwacht. Kommt es hier zu Verzögerungen einzelner Aufträge, schlägt das PPS-System automatisch an, um die Verspätung möglichst frühzeitig mitzuteilen.

Ziele und Vorteile von PPS-Systemen

Das Ziel eines PPS-Systems ist es, die Produktionsplanung und -steuerung von Industriebetrieben zu vereinfachen, zu optimieren und zu automatisieren, um so für bessere Reaktions- und Lieferzeiten zu sorgen. Zudem reduzieren PPS-Systeme die Durchlaufzeiten in der Produktion. Auch Stillstandzeiten lassen sich so gering wie möglich halten. Durch die kontinuierliche Überwachung des Produktionsablaufes helfen PPS-Systeme dabei, sich anbahnende Störungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Daraus ergeben sich eine verbesserte Effizienz und eine gesteigerte Termintreue. Auch die Kalkulation von Personal-, Maschinen-, Fertigungs- und Materialkosten wird erleichtert, wodurch es Verantwortlichen aus den Bereichen Produktion, Einkauf und Vertrieb möglich ist, die Produktionskosten möglichst gering zu halten. Essenziell wichtig ist dabei, dass die Softwarelösung optimal auf das Unternehmen zugeschnitten ist, um verschiedene Herausforderungen im Produktionsablauf effizient meistern zu können.

PPS-Systeme Übersicht: Wie sieht der Markt für PPS-Lösungen aus?

Der Markt für PPS-Systeme ist groß. Standardlösungen, die man als Nutzer selbst konfigurieren kann, gibt es wie Sand am Meer. So ist es möglich, die Softwarelösung passgenau an das eigene Unternehmen anzupassen, auch wenn man sich keine spezielle Softwarelösung leisten kann. Die Entwicklung und der Aufbau erfolgen dabei meist in Form von Modulen. Hierbei handelt es sich um individuelle Komponenten, die sich im Baukastenprinzip zusammensetzen lassen. Nicht selten sind die einzelnen Module speziell auf die verschiedenen Branchen innerhalb der Industriezweige ausgerichtet. 

Bei größeren Unternehmen mit differenzierteren Anforderungen reichen Standardlösungen häufig nicht aus. Ein klassisches Beispiel ist die Automobilbranche, deren Produkte in den vergangenen Jahren immer komplexer geworden sind. Hier wird meist auf individuelle Softwareentwicklungen zurückgegriffen. Diese Spezialisierung hat den Vorteil, dass deutlich besser auf individuelle Anforderungen eingegangen werden kann. Die Programme sind jedoch auch in der Anschaffung teurer. Aus diesem Grund setzen kleine und mittelständische Unternehmen bevorzugt auf Standardlösungen, die auf ihre jeweilige Kundengruppe zugeschnitten sind. 

Bei der Auswahl einer geeigneten Softwarelösung kommt es vor allem auf die Herausforderungen und Produktionsprozesse des Unternehmens an. Eine One-Size-Fits-All-Lösung gibt es nicht. Unser Katalog an PPS-Systemen kann dabei helfen, sich einen ersten Überblick über den PPS-Markt zu verschaffen.

Schwierigkeiten und Herausforderungen bei der Einführung eines PPS-Systems

Die moderne Produktionsplanung ist viel zu komplex, als dass sie von einer einzelnen Softwarelösung gesteuert werden könnte. Aus diesem Grund sind PPS-Systeme häufig in umfassende ERP-Systeme eingebettet, die zahlreiche Zusatzfunktionen bieten, damit Aufgaben und Prozesse auf Unternehmensebene reibungslos abgewickelt werden können. 

Eine nahtlose Kommunikation zwischen PPS-Lösung und ERP-System ist hier unerlässlich, denn das große Potenzial eines PPS-Systems kann erst dann voll ausgeschöpft werden, wenn möglichst viele Daten aus den unterschiedlichen Unternehmensbereichen erfasst werden und verfügbar sind. Das gilt für allgemeine Stammdaten ebenso wie für vorhandene Auftragsdaten. Entsprechend wichtig ist es, bereits bei der Einführung eines PPS-Systems auf eine einheitliche Datenbasis zu achten. 

Außerdem sind eine sorgfältige Planung und strukturierte Vorgehensweise erforderlich, denn die Einführung eines PPS-Systems findet nicht von heute auf morgen statt. Zunächst ist die Implementierung mit einem großen finanziellen, zeitlichen und personellen Aufwand verbunden, der auf keinen Fall unterschätzt werden sollte. Eine weitere Herausforderung bei der Einführung eines PPS-Systems besteht darin, Prozesse, die sich bereits über viele Jahre hinweg etabliert haben, zu hinterfragen. Das stößt nicht selten auf Widerstand vonseiten der Mitarbeiter, die sich erst einmal umgewöhnen müssen. Entsprechend wichtig ist es, frühzeitig über die Vorteile der neuen Prozesse aufzuklären.

Produktionsplanung und -steuerung in Zeiten von Industrie 4.0

In Zeiten von Industrie 4.0 wird wohl kein Industriebetrieb auf Dauer um den Einsatz eines PPS-Systems herumkommen. Veraltete Softwarelösungen stoßen hier zunehmend an ihre Grenzen. Es gilt, ein PPS-System zu implementieren, um Produktionsabläufe intelligent und proaktiv zu unterstützen – und so auf lange Sicht erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein. Um einen möglichst hohen Automatisierungsgrad realisieren zu können, sollten PPS-Systeme möglichst nahtlos mit angrenzenden Bereichen, wozu vor allem die ERP-Software zählt, kommunizieren können.  

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Über den Autor oder die Autorin

Ines Bahr ist Senior Content-Analystin mit fast zehn Jahren Erfahrung im Bereich Content-Marketing und Technologietrends auf dem deutschen Markt. ​​Ihre Forschung zeigt Markttrends auf, die es Unternehmen ermöglichen, innovativ zu sein und mit ihrer Konkurrenz Schritt zu halten. Sie ist Expertin darin, kleinen und mittleren Unternehmen dabei zu helfen, die richtige Software für ihre Bedürfnisse zu finden. Auf dem YouTube-Kanal von GetApp stellt sie Tool-Listen vor, die für deutsche Unternehmen wichtig sind. Ihre Schwerpunkte sind Personalwesen, Cybersicherheit und Digitalisierungsstrategien. Ihre Digitalisierungstipps basieren auf mehr als 30 Studien, die sie für den deutschen und andere Märkte auf der ganzen Welt durchgeführt hat. Ihre Softwareempfehlungen basieren auf der Analyse von Nutzerbewertungen auf GetApp (insgesamt mehr als 2 Millionen) und folgen einer präzisen Auswahlmethodik. Ines Forschungsarbeiten wurden in mehreren renommierten Publikationen veröffentlicht, darunter Spiegel, Heise, t3n, FAZ, Business Insider, Tagesspiegel, Focus, und Handelsblatt. Darüber hinaus hat sie als Speakerin an Veranstaltungen teilgenommen, Podcasts produziert und mehrere Interviews gegeben, beispielsweise für die Digital Bash-Veranstaltung und den Zielgruppengerecht-Podcast.

Ines Bahr ist Senior Content-Analystin mit fast zehn Jahren Erfahrung im Bereich Content-Marketing und Technologietrends auf dem deutschen Markt. ​​Ihre Forschung zeigt Markttrends auf, die es Unternehmen ermöglichen, innovativ zu sein und mit ihrer Konkurrenz Schritt zu halten. Sie ist Expertin darin, kleinen und mittleren Unternehmen dabei zu helfen, die richtige Software für ihre Bedürfnisse zu finden. Auf dem YouTube-Kanal von GetApp stellt sie Tool-Listen vor, die für deutsche Unternehmen wichtig sind. Ihre Schwerpunkte sind Personalwesen, Cybersicherheit und Digitalisierungsstrategien. Ihre Digitalisierungstipps basieren auf mehr als 30 Studien, die sie für den deutschen und andere Märkte auf der ganzen Welt durchgeführt hat. Ihre Softwareempfehlungen basieren auf der Analyse von Nutzerbewertungen auf GetApp (insgesamt mehr als 2 Millionen) und folgen einer präzisen Auswahlmethodik. Ines Forschungsarbeiten wurden in mehreren renommierten Publikationen veröffentlicht, darunter Spiegel, Heise, t3n, FAZ, Business Insider, Tagesspiegel, Focus, und Handelsblatt. Darüber hinaus hat sie als Speakerin an Veranstaltungen teilgenommen, Podcasts produziert und mehrere Interviews gegeben, beispielsweise für die Digital Bash-Veranstaltung und den Zielgruppengerecht-Podcast.