GetApp hat eine Cloud Computing Studie in kleinen und mittelständischen Unternehmen durchgeführt. Die Untersuchung zeigt in welche Cloud-Software während COVID-19 investiert wird und wie diese bei den Herausforderungen der Krise helfen konnte.
Dazu befragten wir 768 Manager und Inhaber aus kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Qualifizierte Teilnehmer sind für den Auswahl- und Kaufprozess für Cloud-Software in Ihrem Unternehmen verantwortlich, daran beteiligt oder damit vertraut. Die vollständige Studienmethodik befindet sich am Ende des Artikels.

Cloud-Software hilft Unternehmen durch die Krise
Meetings wurden in Videokonferenz-Programme verlegt, Vorlesungen online abgehalten, Produkte in Online-Shops vertrieben usw. Der Weg durch die Krise und die Digitalisierung in Unternehmen gehen Hand in Hand. Zum Beispiel durch den Einsatz von Kollaborations-Tools, die Teams helfen, Kommunikation und Teamarbeit im Allgemeinen zu vereinfachen Wer bereits über die passende Cloud-Software verfügte konnte sich glücklich schätzen.
80 % der befragten Unternehmen hat die verwendete Cloud-Software geholfen, den durch COVID-19 entstandenen Herausforderungen zu begegnen.
In den Interviews, die wir für die Cloud Computing Studie geführt haben, wurden uns Verbesserungen beschrieben, die Cloud-Software mit sich bringt.
„Der Austausch der Daten untereinander, automatische Sicherung gegen Verlust, Freigaben von Dokumenten, Home-Office Arbeit (über mehrere Länder hinweg) organisieren.”
„Einfaches Teilen von Informationen dadurch bessere Planung und Einhaltung von Sprechstunden und OPs, bessere Übersicht der Urlaube keine Engpässe mehr”
„Zusammenarbeit von Arbeitsgruppenmitgliedern in räumlicher Trennung. Durchführung von online Vorlesungen.”
„Die Kommunikation innerhalb und zwischen Abteilungen ist während der Pandemie nicht mehr auf die klassischen Wege (Telefon und E-Mail) beschränkt und es besteht die Möglichkeit des schnelleren Datenaustauschs mit unseren Kunden sowie der einfacheren Vorstellung von Projektergebnissen.”
„Wir hatten aufgrund veralteter Server-Infrastruktur, recht häufig Ausfälle und sogar Datenverlust, was letztlich erheblich zu Lasten der Produktivität ging. Durch den Erwerb einer Cloud-Datenbank sind diese Ausfallzeiten passe.”
Ob für Lehrer, Doktoren oder Büro-Mitarbeiter – Cloud-Software konnte einen großen Beitrag leisten, Probleme zu lösen, die durch die Krise entstanden sind.
28 % können dank Cloud-Software leichter remote arbeiten
Unter den fünf wichtigsten Vorteilen von Cloud-Software ist das Ermöglichen von mobilem Arbeiten und die Erleichterung der Arbeit im Home-Office, vor allem wenn es um Kommunikation und Zusammenarbeit geht.
Die Hauptvorteile von Cloud-Technologie:
Mobiles Arbeiten wird ermöglicht: Zugriff von allen Geräten aus möglich (Laptop, Smartphone, Tablet, PC usw.) 59 %
Einfaches Dokumentenmanagement: Informationen und Dokumente sind jederzeit für alle verfügbar 42 %
Die Einrichtung der Software ist leicht: Relativ schnelle Einrichtung und Implementierung 35 %
Zusammenarbeit in Echtzeit: Änderungen sind in Echtzeit verfügbar 34 %
Das Arbeiten von zu Hause wird besser ermöglicht: Unser Unternehmen kann leichter remote arbeiten 28 %
Die einfache Einrichtung und Implementierung von Cloud-Software ist ein entscheidender Vorteil. Mitarbeiter wurden zu Beginn der Krise von einem Tag auf den anderen ins Home-Office geschickt. Der Wegfall der Installation neuer Software auf allen Geräten ist ein entscheidender Faktor. Auf die Frage wie schwierig/einfach es war, die Cloud-Software zu implementieren, geben 62 % einfach bzw. sehr einfach an.
Welche Tools bei der Remote-Arbeit helfen
In der Cloud Computing Studie wollten wir weiterhin wissen welche konkreten Programme Unternehmen nutzen, um zu verstehen, welche Tools Unternehmen durch die Krise geholfen haben.
Die meisten kleinen und mittelständischen Unternehmen nutzen Cloud-Speicher, um die Sicherung ihrer Daten zu gewährleisten und Dokumente mit Teammitgliedern zu teilen.
In der Krise sind Videokonferenz-Plattformen eine entscheidende Hilfe. Zoom, Cisco Webex und Teams gehören zu den meist genannten Programmen.
Ein häufig genutzter Dienst ist Amazon Web Services (AWS). Statt eigene Server oder Datacenter zu betreiben, beziehen die Kunden hier IT-Infrastrukturen und -Dienste nach Bedarf und müssen sich nicht um die Wartung und Updates der zugrunde liegenden Hardware und Rechenzentren kümmern.
Weiterhin oft genutzt sind Komplettlösungen von SAP und IBM. Der Vorteil von diesen Lösungen ist, dass Nutzer verschiedene Unternehmensbereiche mit Software von nur einem Hersteller abdecken können. Unternehmen müssen sich daher keine Gedanken über die Integrationsfähigkeit verschiedener Programme machen.
Die Integrationsfähigkeit von Cloud-Produkten ist jedoch einer der größten Vorteile, den Cloud-Technologie bietet. Durch APIs (Programmierschnittstellen) lassen sich verschiedenste Cloud-Produkte miteinander verbinden. Werden Insellösungen verschiedener Hersteller bevorzugt, kann durch die Integration über API ein reibungsloser Geschäftsablauf ermöglicht werden.
Ein Fünftel der KMU investieren in ungeplante Cloud-Tools
Die Krise sorgte dafür, dass KMU ungeplant in neue Cloud-Software investieren mussten, um für die IT-Sicherheit und eine reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit zu sorgen. Selbst unter den Cloud-Softwarenutzern mussten 19 % der Unternehmen in ungeplante Cloud-Tools investieren. In diesen Unternehmen erhöhten sich die ursprünglich geplanten Investitionen, um die in der Krise benötigten Softwareprogramme zu kaufen.

24 % mussten dieses Jahr nicht in neue Cloud-Software investiert, da sie bereits über die erforderlichen Programme verfügten und 58 % behielten ihre ursprünglichen Investitionsplanungen für dieses Jahr bei.
Die Cloud Computing Studie zeigt, dass vor allem in IT-Sicherheit und Kommunikation investiert wurde
Die Krise hat dazu geführt, dass Themen wie remote Teamarbeit und auch remote Sicherheit wichtiger wurden. Die meisten unerwarteten Investitionen aufgrund von COVID-19 wurden in den Bereichen IT-Sicherheit (46 %), Zusammenarbeit/Kommunikation (35 %) und Projektmanagement (31 %) getätigt.
Wir konnten einen deutlichen Anstieg im Suchvolumen nach bestimmten Anwendungen auf GetApp feststellen. Für Videokonferenzsoftware beispielsweise verzeichneten wir ein Wachstum von +768 %, wenn wir die Monate zwischen Februar und Mitte März und Mitte März bis Ende April vergleichen. Die Kategorie hatte vorher kaum Suchvolumen und boomte in der Krise.
Wir haben weiterhin für die Kategorien Online-Meetings (+497 %), Schulungssoftware (+196 %), Webkonferenzen (+557 %), Webinare (+1766 %), Risikomanagement (+ 94%) und Team Kommunikation (+123 %) starkes Interesse zu Beginn der Krise auf GetApp feststellen können.
Kleine und mittelständische Unternehmen rüsten ihre IT-Sicherheit auf
Große Unternehmen verfügen bereits über Sicherheitsanwendungen, da sie ein begehrtes Angriffsziel für Cyberkriminelle sind. Kleine Unternehmen waren weniger gut vorbereitet und mussten zu Beginn der Krise Software im Bereich der IT-Sicherheit anschaffen. Die IT-Sicherheit ist auch in kleinen Unternehmen entscheidend. Bei kleineren Unternehmen gibt es für Cyberkriminelle weniger zu holen, aber gerade deshalb können sie für die Kriminellen interessant werden.
Die IT-Sicherheit ist schlechter ausgebaut als in großen Unternehmen und somit sind kleine Unternehmen leichter angreifbar. Kleine Unternehmen sind meist schwerer von den Ausfällen betroffen, da sie sich schwerer als große Unternehmen davon erholen können. Ein Angriff kann zu hohen wirtschaftlichen Schäden führen, die kleine Unternehmen häufig nicht verkraften oder zum Kundenverlust, da Kunden dem Unternehmen nicht mehr vertrauen.
Die IT-Sicherheit im Home-Office ist wichtiger denn je
Es ist Aufgabe der Unternehmen ihre Mitarbeiter mit der richtigen Software fürs Home-Office auszurüsten. Auf jedem Arbeitsgerät sollte Antivirussoftware, Firewalls und ein VPN installiert sein. Es ist wichtig, diese Software auf allen privaten und Firmen-Geräten (Laptops, Tablets, Smartphones) zu installieren, mit denen auf Unternehmensdaten zugegriffen wird.
Auch die Investition in E-Mail-Sicherheitssoftware lohnt sich, da während der Krise die Gefahr von Phishing-Angriffen weiter ansteigt. 26 % der Mitarbeiter sind bereits Opfer einer Phishing-Attacke geworden. Dabei fielen die Hälfte der Mitarbeiter während der Ausgangssperre im März und April auf die Attacke rein.
Weiterhin ist es wichtig Schulungen und Trainings anzubieten, um die Angestellten zu schulen und auf Gefahren von Cyberangriffen aufmerksam zu machen. So können Unternehmen zum Beispiel einen Test durchführen und ihren Mitarbeitern eine E-Mail mit einem verdächtigen Link schicken und prüfen wie viele darauf klicken würden.

Studienmethodik:
Die Cloud Computing Studie lief im November 2020. Befragt wurden 768 Manager und Inhaber aus kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland.
Folgende Teilnehmer haben sich für die Umfrage qualifiziert:
- Arbeiten in einem Unternehmen mit unter 250 Mitarbeitern.
- Sind in folgenden Positionen tätig: Inhaber*in/Geschäftsführung, hohes Management/abteilungsübergreifende Tätigkeit, mittleres Management.
- Sind am Auswahl- und Kaufprozess für Software in Ihrem Unternehmen verantwortlich, beteiligt oder damit vertraut.
- Nutzen ausschließlich Cloud-Software oder nutzen teils Cloud-Software, teils lokal installierte Software.